Aufs erste sind wir auch mal durch mit der City, seiner Hektik, Lautstärke und Betriebsamkeit – reif für die Ruhe der Nationalparks. Da ist zumindest unsere Erwartung angesichts von November und ersten angekündigten kalten Vorboten des Winters.
Bei der halbstündigen Taxifahrt zur Vermietstation von Hertz haben wir mal wieder die Ausmaße , die Weitläufigkeit der Stadt unterschätzt. Die Übernahme des Mietwagen verläuft rasant, so dass wir bald in einem recht neuen, weißen GMC Terrain SUV sitzen, das Gepäck verstaut haben und auf Tour gehen. Ein Navi können wir nicht finden, doch mal kurz das IPhone angeschlossen, Car Play gestartet und schon können wir nicht nur Apple Music, WhatsApps empfangen sondern auch Google Maps zur Navigation auf dem Display verwenden.
Es geht raus aus der Stadt, ca. 50 Meilen über den Interstate 15, dann rein in die Pampa Richtung Valley of Fire. Das ist zwar noch kein Nationalpark, sondern nur Statepark, er gibt aber erste Eindrücke zu dem, was noch folgen soll.
Neben diesem Abstecher ins Valley haben wir uns für heute vorgenommen, den Zion N.P. zu durchfahren und schließlich am späten Nachmittag am Bryce N.P. anzukommen – immerhin gute 275 Meilen. Wie sagen wir immer: Der Weg ist das Ziel. Und es macht wieder richtig Spaß und Laune durch die Landschaften zu cruisen. Wir merken aber auch mehr und mehr, das wir viel Zeit im Valley of Fire gelassen haben und so eine Meile ganz schön lang sein kann. Dann verfahren wir uns auch noch, denn das Navi per Apple Car und Google Maps will richtig bedient werden, was scheinbar für Unerfahrene wie uns dann kompliziert wird, wenn das Netz mal verloren geht und wir ständig zum Fotografieren das Handy seine Verbindung kappen.
Es ist schon spät als wir in den Zion reinfahren, der Schalter am Entrance schon geschlossen. Klappt das mit der Durchfahrt? Wir wollen es versuchen. Nach ein paar Meilen – in unserer Richtung fährt kaum einer – passieren wir einen Streifenwagen am Straßenrand, der mal gleich hinter uns her fährt. Gute Gelegenheit mal rechts anzuhalten und nach der Durchfahrmöglichkeit sich zu erkundigen. Der Streifenwagen der Park Rangers hält auch prompt hinter uns an, macht auch gleich mal das Blaulicht an… HH steigt aus, eine Streifenbeamtin ebenfalls. Man und Frau treffen sich in der Mitte. Nur will die nach kurzer Diskussion uns nicht den Weg erklären, sondern daraufhinweisen, dass wir viel zu schnell gefahren sind: 43 statt der erlaubten 25 Meilen. Und wir wären hier in einem Park mit Baustellen und Fahrradfahrern, … Sie will auch keine Erklärungen hören, sondern die Driver Licence sehen. Dann verschwindet sie erstmal wieder in ihrem Streifenwagen, kommt aber bald wieder und fragt, ob es ein Mietwagen wäre und wo wir denn hin wollen. Es entwickelt sich ein netter Small-Talk (zumindest stand auf ihrem Namensschild T. Small) an dessen Ende wir mit einer mündlichen Verwarnung davonkommen, allerdings mit dem Hinweis, wir stünden jetzt im System und es könnte schlimmer kommen, wenn wir nochmals negativ auffielen…
Nochmal Glück gehabt. Wir setzen unsere Fahrt durch den Zion fort, passieren mächtige rote Felswände, duchqueren den langen dunklen Tunnel aus den 30er Jahren. America und sein Südwesten hat uns wieder. Es dauert zwar noch eine kleine Ewigkeit bis wir unser Tagesziel, das Best Western Motel kurz vorm Byrce N.P. erreichen, aber wir sind erfreut an diesem Tag schon so viel beeindruckend Neues aber zum Teil auch Bekanntes erlebt zu haben.






