Las Vegas ist faszinierend, aber auch abstoßend, laut und schrill, sich ständig selbst übertreffend, Chancen bietend, hektisch, amerikanisch. Sicherlich einzigartig auf der Welt…
Wir laufen uns die Füße platt, überall muss man sich erst einmal durch die Kasinos kämpfen. Ein Spießrutenlauf an Spielautomaten, Roulette und Black-Jack Tischen, an auf Zocker wartenden Croupiers vorbei – begleitet von einem pausenlosem Klimpern und Leuchten. Ein Hotel, ein Kasino will mehr Attraktivität bieten als das andere, die Konsumenten zu sich locken, an seinen Spieltische, in seine exklusiven Schoppingzeilen, in seine Bars und Restaurants.
Wir wollen mal das andere Las Vegas sehen und fahren mit dem Bus nach Downtown, dort wo vieles angefangen hat, zwischenzeitlich dem Verfall preisgegeben war, jetzt aber ein Comeback versucht und uns in seiner skurrilen Art interessiert. Es ist billig, schräg, anders! Wir amüsieren uns über den alten Charme, die nostalgischen Bars und Läden, die so anders sind als die Schickeria der neuen Hotels am Strip. Diese kleine Fußgängermeile ist mit einem Dach versehen, deren LEDs uns mit immer wechselnden Bilder und Lichtern versorgen. Die Bars rüsten sich gerade für einen neuen Tag, ihren Theken werden poliert, die Zapfhähne montiert. Zu gerne würden wir mal den abendlichen Trubel erfahren, aber dazu fehlt uns die Zeit…





Da präsentieren sich das Bellagio, Aria, Venetien, Fontainbleau und Co. am überlaufenen Strip doch ganz anders. Aber auch die bekommen ihre Shoppingzeilen mit den exklusiven Marken nicht mehr voll und überall täuschen Coming-soon Hinweise über die Probleme hinweg. Besser läuft es mit dem Glücksspiel. Schon morgens, wenn wir uns uns auf den Weg zum Frühstück machen, sitzen die ersten hoffnungsvoll vor den Slotmaschinen oder spielen – oft allein – Black Jack gegen den Croupier. Wir fragen uns, sind sie Überbleibsel einer langen Nacht oder Frühaufsteher mit dem Wunsch auf einen glücklicheren Tag.







Am Abend besuchen wir im Mandalay eine Cirque du Soleil Abendshow: Michael Jackson One! Das Theater ist zu 3/4 gefüllt, trotz Eintrittspreisen, die bei 100$ anfangen. Über 50 Tänzer und Trapezkünstler reißen das Publikum und auch uns mit – wenn gleich viele der bekanntesten Songs doch ziemlich starken Playback-Charakter aufweisen. Uns macht die Musik und die Action viel Spaß.
Beeindruckend am diesem Abend auch das Outfit der Leute auf den Straßen und in den Bars: Halloween ! Aber die meisten Kostüme wirken billig und warum bitte müssen sich gerade die Menschen in die ihrer Figur am wenigsten zuträglichen Halloween Klamotten zwängen? Aber auch Halloween ist Konsum, Business. Egal, den Amis scheint es Spaß zu machen und auf die Idee, sich lächerlich zu machen, kommen sie scheinbar nicht!
Resümierend meinen wir, das Las Vegas eher Crazy als Great ist, selbst wenn manches nur noch schwerlich zu übertreffen ist. Morgen geht es weiter. An unsere Stelle treten Kamala und Donald, die beide in ihrer jeweiligen Wahlveranstaltung um den Swingstate Nevada ringen. Aber dann wollen wir schon einige Meilen aus der Stadt sein…




















